Die biologische Vielfalt als wesentlicher Bestandteil der intakten grünen Infrastruktur und das Klima sind eng miteinander verbunden, beeinflussen einander und bilden die Lebensbedingungen auf der Erde. Unter dem Einfluss des Klimawandels verändert sich die Vielfalt des gesamten Lebens: die natürlichen Lebensgrundlagen sind in zunehmendem Maße weltweit in Gefahr.
Das Bildungsprojekt Urban Green Lab (2020-2022) fokussiert dazu die Wechselwirkungen zwischen dem städtischen Grünraum, der Biodiversität und den Klimaänderungen. Das Projektteam (Klima, Naturschutz, Landschaftsplanung) vermittelt den SchülerInnen der Partnerschulen aus dem 15. Bezirk auf wissenschaftlicher und transdisziplinärer Grundlage die Zusammenhänge von heimischer Artenvielfalt, vom städtischen Klima und der grünen Infrastruktur. Die ExpertInnen leiten und unterstützen die SchülerInnen mit Hands-On Methoden, empirische und analytische Erkenntnisse und Erfahrungswissen über Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu gewinnen. Zudem werden gruppendynamische Übungen zur Naturwahrnehmung und Naturerfahrung im Biosphärenpark Wienerwald und im Bezirksgrätzl als Lernorte mit NaturvermittlerInnen aus dem Team umgesetzt.
Im Rahmen der beiden öffentlichen Veranstaltungen, der wissenschaftlichen Tagung und des Science Fairs, präsentieren die SchülerInnen Hands-on Aktionen und Ergebnisse über ihre gewonnenen Erkenntnisse den Geschwistern, Eltern, PädagogInnen, der Bezirksverwaltung sowie InteressentInnen.
Fördergeber
Projektziele
Lernen in und vor der Natur
1. Semester
Das erste Semester dient dem Kennenlernen der Grundbegriffe im Projekt und dem Einstieg in die Thematik der Handlungsfelder Stadtklima – Biodiversität und Naturraum. Dafür findet eine Exkursion im Biosphärenpark Wienerwald statt. Leitfragen von SchülerInnen werden unter Anleitung der ExpertInnen diskutiert, wobei die SchülerInnen anschließend mit altersgerechten Aufgaben und Übungen („Logbuch“) sowie Nachbereitungen („Glossar“, „Wissensbeitrag Wienerwald“) eingebunden werden. Alle Unterlagen können im Downloadbereich der Homepage heruntergeladen werden.
Feldforschung im Bezirksgrätzl
2. Semester
Inhaltlicher Schwerpunkt des zweiten Semesters ist die Vermittlung von Forschungs-, Erhebungsmethoden und Instrumenten der Stadtklimatologie, der Biodiversität und der Landschaftsplanung am Schulstandort und im Grätzl. In dieser Projektphase finden die Erhebungen von grüner Infrastruktur, von Ökosystemleistungen sowie Wetter- und Biodiversitätsaufnahmen mit Protokollblättern statt.
Anpassungsstrategien und -maßnahmen in urbanen Räumen
3. Semester
Im Bezirksgrätzl werden Anpassungsstrategien identifiziert, unter der Leitung der Gebietsbetreuung Süd besichtigt sowie neue Biodiversitätsmaßnahmen definiert. Zukunftsszenarien werden exemplarisch in Denkräumen zu Aktionen und Aktivitäten in Vereinbarkeit mit der urbanen Lebensqualität und dem städtischen Wachstum formuliert.
„Wissenschaftliche Tagung“
Alle Bildungseinrichtungen werden eingebunden, um an der „wissenschaftlichen Tagung“ zu Urban Green Lab teilzunehmen und sie aktiv mitzugestalten. Peers präsentieren Forschungsergebnisse und in einer Diskussionsrunde mit dem Konsortialteam werden die Ergebnisse aus der Fachperspektive analysiert.
Urban Makers: Planen, Bauen und Netzwerken
4. Semester
Im letzten Semester wird eine Ideen-Sammlung geeigneter Maßnahmen, die Abmilderung der Folgen des Klimawandels sowie die Steigerung der Biodiversität am Schulstandort bzw. im städtischen Raum fördern, gemeinsam erarbeitet, geclustert und strukturiert und zu einer „Grün- und Biodiversitätsstrategie, der „Urban Green Lab-Strategie“ zusammengefasst. Anschließend werden zu den gewonnenen Erkenntnissen alle Ergebnisse zusammengetragen und in einer schulübergreifenden Ausstellung – der Science Fair am Nachhaltigkeitstag im Juni 2022 präsentiert. Dabei besteht die Möglichkeit eines gemeinsamen Austausches: SchülerInnen stellen ihre Ideen vor. Mit der Gebietsbetreuung Süd werden Maßnahmen wie Begrünungs- und Ansaataktionen durchgeführt, Nist- und Überwinterungshilfen gebaut.
Team
Christian Raffetseder
Umweltdachverband
Egal ob Stadt oder Land – die Vielfalt des Lebens, auch Biodiversität genannt, ist überall zu finden. Doch durch unsere Lebensweise gerät sie immer weiter unter Druck und verliert Arten, Lebensräume und genetische Vielfalt. Ich möchte diesen Trend umkehren und die Biodiversität durch eine intelligente Landschaftsplanung in der Stadt fördern, damit sie den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen ist.
Unterlagen zum Download
Projektkurzbeschreibung
1 Dokument • 291 KB
Folder
1 Dokument • 786 KB
Kooperationszuschüsse
1 Dokument • 679 KB
Passwort geschützte Dokumente
Hier finden Sie Passwort geschützte Dokumente für die Pädagoginnen der Partnerschulen.
Passwort geschützte Videos
Hier finden Sie Passwort geschützte Videos für die Pädagoginnen der Partnerschulen.
Kooperation
Kooperationspartner
WMS Kauergasse
VS Sir Karl Popper Schule
VS Ortnergasse – Storchenschule
Kindergarten Dadlergasse
OVS Friedrichsplatz
NMS Schulzentrum Friesgasse
Kooperationszuschüsse
Ein Kooperationszuschuss ist eine Pauschalförderung für PädagogInnen mit Leistungen in der Höhe von 1.000 Euro, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich im Unterricht mit dem Projekt Urban Green Lab sich zu beschäftigen und in die Rolle von ForscherInnen zu schlüpfen. Jedem Kindergarten, jeder Schule in ganz Österreich ist es dadurch möglich, Inhalte aus dem Projekt Urban Green Lab durchzuführen, für die sonst keine finanziellen Mittel in der eigenen Einrichtung zur Verfügung stehen.
Veranstaltungen und Aktivitäten
Workshop im Auer-Welsbach-Park am 14. und 15.9.
Aktuell befassen wir uns mit der Feldforschung zum Stadtgrün, dem lokalen Klima und den Tieren der Stadt. Die Feldforschung bedeutet die Beobachtung und Erhebung im „natürlichem Feld“, sozusagen an Ort und Stelle. Daher gehen wir raus, in die Schulumgebung, beschäftigen uns mit dem Stadtraum und sammeln unsere Beobachtungen und führen Messungen durch.
Für die Feldforschung haben wir den Auer-Welsbach-Park gewählt, der zwischen dem Schloss Schönbrunn und dem technischen Museum liegt. Der Auer-Welsbach-Park ist ein Landschaftspark, der durch Wiesen, (Alt)bäume und Sträucher charakterisiert ist. Hier erforschen wir die biologische Vielfalt und das lokale Klima – wir fragen uns: „Was fällt uns hier auf? Wie heiß ist es hier, und wie heiß und trocken ist es auf dem befestigten Vorplatz neben den Park an der Straße? Wo ist es am wärmsten und wo am kältesten? Welche Tiere und Pflanzen leben hier im Park? Wo finden die Tiere Nahrung, Unterschlupf und Schlafmöglichkeiten? Was leistet hier die Stadtnatur?“